Die Welt treibt fort ihr Wesen,
Die Leute kommen und gehen.
Als wärst Du nie gewesen,
als wäre nichts geschehn.

Joseph von Eichendorff
1835; zit. nach Joseph Groben: Requiem für ein Kind. Trauer und Trost berühmter Eltern, 2001

Mit dem positiven Schwangerschaftstest ist das Gefühl Sicherheit geworden: ein neues Leben hat begonnen – das Wunschkind kommt! Doch was wird aus diesem Glück, wenn dieses neue Leben, das sich so deutlich abzeichnete, schon wieder geht, bevor es richtig angefangen hat?

Der Beginn einer Schwangerschaft bedeutet für viel Paare und ihre Familien nicht nur das Gefühl der „guten Hoffnung“. Die Kontaktaufnahme über den Bildschirm des Ultraschallgerätes stellt nicht nur die „Leibesfrucht“ dar, sondern ermöglicht werdenden Eltern die direkte Kommunikation mit ihrem Kind, bald auch schon konkret Sohn oder Tochter, das sie mit seinem Namen ansprechen.

Geht eine Schwangerschaft verloren oder kann das Kind außerhalb des Mutterleibs nicht überleben, so wird der guten Hoffnung ein jähes Ende gesetzt.

Da eine Schwangerschaft inzwischen nicht nur sehr früh und sehr sicher festgestellt, sondern auch mittels Ultraschall dargestellt werden kann, erleben Frauen und Paare immer häufiger ganz schmerzhaft auch frühe Fehlgeburten und damit den Verlust ihres Wunschkindes.

Nun sind naturwissenschaftliche und medizinische Erklärungen für eine Fehlgeburt zwar sachlich richtig, aber sie sind kein Trost. Jede Fehlgeburt ist ein Trauma für die Eltern, für die Frau und auch für den Mann. Für beide hat das Kind bereits Gestalt angenommen und einen Platz in ihrem Leben bekommen. Jetzt ist es plötzlich wieder verschwunden. Diesen Verlust gilt es zu bewältigen. Nur so kann für die Zukunft Raum für weitere Kinder entstehen. Oder es entwickeln sich andere Möglichkeiten, dem eigenen Leben einen tieferen Sinn zu geben.

Einschneidende Lebensveränderungen wie verpasste Familiengründung oder Verlust des Wunschkindes bedeuten nicht nur den Abschied vom Lebensplan, sondern auch den Beginn eines neuen Lebensabschnitts, den es zu begrüßen gilt.

 

Weiterführende Informationen

Auch wenn alle zur Verfügung stehenden Untersuchungen durchgeführt wurden: häufig lässt sich keine bestimmte Ursache für den Verlust der Schwangerschaft(en) nachweisen.

Wurde eine Ursache identifiziert, für die ein nennenswertes Wiederholungsrisiko besteht, so stellt sich die Frage nach vorgeburtlicher Diagnostik und den sich daraus ergebenden Konsequenzen: "Gute Hoffnung oder Alptraum?"

 

Literatur

Es gibt eine Fülle von Literatur und Websites, die sich mit den verschiedenen Aspekten zum Verlust von Schwangerschaften beschäftigen. Welche im Einzelfall hilfreich sind, können nur die Betroffenen selbst entscheiden. Hier sei auf den tradierten Umgang mit dem Verlust eines geliebten Kindes hingewiesen:

Joseph Groben (2001) Requiem für ein Kind. Trauer und Trost berühmter Eltern. Dittrich Verlag, ISBN 3-920862-32-5

 

Mitgliedschaften

Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin e.V., Arbeitsgemeinschaft Ärztinnen in der Reproduktionsmedizin und Endokrinologie (ÄRE) www.repromedizin.de

Deutsche Gesellschaft für Hypnose e.V. www.dgh-hypnose.de